Das Wesen der freiwilligen Feuerwehren in Österreich hat seinen Ursprung in den Turnervereinigungen, der liberalen Bürgerbewegung und der wachsenden Konsolidierung der Gemeinden als Verwaltungs- und Lebensgemeinschaften in der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Am 13. September 1885 war es auch in Bisamberg soweit, dass eine freiwillige Feuerwehr gegründet werden konnte. Schon bald kam die erste Bewährungsprobe bei einem Fabriksbrand der Firma Schaumann in Korneuburg im November des selben Jahres.
Es folgten wechselvolle Jahre, in denen Ausrüstung und Technik verbessert wurden. Die beiden Weltkriege hinterließen ihre Spuren in der Feuerwehr. Die Einberufungen der Militärs dezimierten den Mannschaftsstand jeweils erheblich und so mussten Teile der Zivilbevölkerung Aufgaben der Feuerwehr übernehmen.
Bis zum zweiten Weltkrieg oblag der Feuerwehr auch das gesamte Krankentransportwesen, welches Anfang der 1930er Jahre an das Deutsche Rote Kreuz übergeben werden musste. Zu dieser Zeit wurden auch durchgehende Vereinheitlichungen bezüglich Ausrüstung und Fuhrpark durchgeführt.
In der Nachkriegszeit wurden die im Krieg dezimierten Feuerwehren langsam wieder aufgebaut und teilweise aus Beständen des Luftschutzes ausgerüstet. Bisamberg hatte fast seine gesamte Ausrüstung verloren. Beim Neuaufbau war einiges an Improvisation notwendig.
Schliesslich wurden ein Jeep und ein Steyr LKW angekauft und zu feuerwehrtauglichen Fahrzeugen aufgerüstet.
Zu der Zeit wurde auch wieder eine Wettkampfgruppe gegründet. Später wurde die sogenannte “Sprenggruppe 9” in Bisamberg stationiert, auch eine Tauchergruppe ist zu der Zeit Teil der Feuerwehr Bisamberg. Mit ihnen hielten auch die Zillen Einzug in die Ausstattung.
Die weiteren Jahre standen im Zeichen der Weiterentwicklung von Haus, Ausrüstung und Ausbildung.
Mitglied der aktiven Mannschaft der Feuerwehr zu sein bedeutet, dass man das ganze Jahr in der Freizeit etwas zu tun hat. Und das sind nicht nur die Einsätze, sondern in erster Linie Übung und Ausbildung und in zweiter Linie Traditionspflege und Pflege der Kontakte in der Gemeinde.
Die Inhalte der wöchentlichen Übungen orientieren sich an den typischen Einsatzszenarien, die eine Feuerwehr in dieser Gegend erwarten könnte, aber auch Spezialthemen, welche eher selten zur Anwendung kommen.
Die Basis der Einsätze ist möglichst standardisiert, das heißt, es gibt gewisse Grundregeln
und Rollen für die ausfahrenden Feuerwehrleute, die fest vorgegeben sind. Wenn etwa zu einer PKW Bergung alarmiert wird, werden bestimmte Gerätschaften nach dem Aussteigen aus
dem Fahrzeug vorbereitet. Wenn die Lage erkundet ist, wird von Fall zu Fall weiter entschieden, wie vorgegangen wird. Aber die Basis solcher Einsätze ist vorgegeben und bei Übungen werden Varianten geprobt.
Auch für Brandeinsätze werden Grundregeln der Ausrüstung und Vorbereitung angewendet, die bei einem Einsatz vor Ort den Gegebenheiten angepasst werden. Die moderne Ausrüstung ermöglicht das Arbeiten in sehr großer Hitze. Das Material ist äußerst hitzebeständig und durch eingearbeitete Abstandshalter wird sichergestellt, dass immer ein dünner Luftpolster in der Kleidung als zusätzliche Abschirmung erhalten bleibt. Ebenso sind alle anderen Teile der Ausrüstung entsprechend feuerhemmend und Hitze abweisend.
Bei der Feuerwehr Bisamberg gibt es auch einen Wasserdienst. Zu Beginn der warmen Jahreszeit ist die Zeit, in der die Zillen wieder instand gesetzt und in der Korneuburger Werft zu Wasser gelassen werden. Dort liegen sie bereit für Einsätze etwa bei Hochwasser oder Unwettern, bei denen es zu Überflutungen kommt. Ebenso wird regelmäßig geübt und auch für die jährlich stattfindenden Wasserdienstleistungsbewerbe trainiert.